Ihr „Grätzl“ – wie ist der erste Eindruck von Ihrem Wohnumfeld? Ist es attraktiv? Zeigen Sie es Ihren Besucher*innen stolz her oder finden Sie, es hat seine besseren Zeiten schon gesehen? Ist es attraktiv? Braucht die Mehrheit der Häuser einen Anstrich? Sind die Gärten rund um die Häuser gepflegt? Straßen und Gehwege sind sauber? Sind die Straßen und Plätze gut beschriftet, die Häuser sichtbar nummeriert? Die Orientierung fällt auch einem Fremden leicht?

Mit den Augen eines Fußgängers betrachtet

Gibt es ausreichend Gehwege zu den wichtigsten Geschäften und Einrichtungen des täglichen Lebens? Sind Sie gut beschattet? Dies wird in Zeiten der Klimaerwärmung immer wichtiger. Wie schaut es mit der Qualität der Gehwege aus? Sind sie eben sowie frei von Rissen und Löchern? Die Bordsteinkanten fallen an den Kreuzungen auf Straßenniveau ab, so dass mit Rollator und Rollstuhl ein hürdenfreies Fortkommen gesichert ist? Die Gehflächen sind ausreichend breit und frei von Hindernissen für die Benutzung mit Gehhilfen und Fortbewegungsmitteln? 

Fußgängerübergänge sind mit Zebrastreifen oder Verkehrsampeln gesichert? Die Grünphase der Fußgängerampel ist ausreichend lang um die Straße ohne Laufschritt überqueren zu können? Neben optischen Signalen gibt es auch akustische Signale der Ampeln für Personen mit Sehschwierigkeiten?

Gehwege, Plätze und Straßen sind ausreichend beleuchtet? Wenn nötig, sind sie auch mit Überwachungskameras ausgestattet? Für Radfahrer gibt es eigene gut gekennzeichnete und beleuchtete Fahrradspuren?

Übrigens auch junge Mütter mit Kinderwägen freuen sich, wenn bezüglich dieser Themen alles in Ordnung ist. Wenn Sie Mängel finden, Verbesserungsvorschläge haben, bilden Sie eine Allianz „Senior*innen & Jungmütter“! Zeigen Sie gemeinsam die Schwachstellen in Ihrem Wohnumfeld bei den Behörden auf und bitten um Sanierung.

Grünflächen, Sitzflächen und öffentliche WC-Anlagen

Nicht jeder hat einen Garten, Balkon oder Terrasse zuhause. Daher sind attraktive, den eigenen vier Wänden nahegelegene Grünflächen und Erholungsräume für ältere Menschen wichtig. Sie nützen diese gern für Spaziergänge im Grünen, für ein Sonnenbad im Frühling oder Herbst, eine Rast ohne Konsumzwang oder für einen unverbindlichen Plausch mit der SitznachbarIn auf der Parkbank. Sie haben keine Online-Plattform wie Tinder oder Parship nötig um Leute kennenzulernen. Senioren verwenden „Parkship“ und kommen so offline und real mit Leuten ins Gespräch. Sie knüpfen Bekanntschaften und nicht selten Freundschaften auf einer Parkbank.

FotoCredit: Sophie Stein. Heimat

Gibt es Grünflächen und Parks mit ausreichend Sitzgelegenheiten in ruhiger Umgebung? Die Bänke sind sowohl in der Sonne als auch im Schatten? Die Sicherheit der Benutzer ist gewährleistet? Die Sitzgelegenheiten sind gut einsehbar und gut ausgeleuchtet?

Genügend Sitzgelegenheiten bei Haltestellen von öffentlichen Verkehrsmitteln, Fahrtendiensten oder bei Einkaufszentren sind gegeben? Sie sollten auch vor Sonne, Wind und Wetter geschütztsein. Das Material der Bänke sollte ein Sitzen bei Plus- und Minusgraden ermöglichen, Herr Architekt erhören Sie bitte diesen Wunsch! 

Viele ältere Personen leiden unter Blasenschwäche. Die konsumfreie Benützung von WC’s in Gaststätten und Kaffeehäusern (siehe auch http://www.die-nette-toilette.de) sowie öffentliche, saubere WC-Anlagen sind daher wichtig für sie. Gibt es sie ausreichend in der Nähe von Grünflächen, Parks und Einkaufsgeschäften?

Schon gespannt was im letzten Beitrag unserer Serie auf Sie wartet? Dann schauen Sie am Mittwoch, 29.09.2021 wieder vorbei!

Ich wünsche Ihnen mit dieser Beitragsserie eine interessante und kurzweilige Analyse Ihres Lebensumfeldes sowie wertvolle Informationen für die weitere Lebensgestaltung.

Ihre Sophie Stein

==> Sie wollen Informationen und/oder Ihre Erkenntnisse mit mir und anderen im world-wide-web teilen? Schreiben Sie an: info@mobilitäts-scouts.at, Betreff: lebenswertes und altersgerechtes Wohnumfeld

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